Anbei eine Auflistung mit möglichen Adressen für die Beantragung einer Ausnahmegenehmigung für den Insektenfang.
Hallo Alex,
besteht die Möglichkeit, dass wir eine Genehmigung überhaupt nicht brauchen, weil wir eben keine Insecten "fangen" sondern eigentlich nur fotografieren? Mit dieser Genehmigungs-Logik müsste doch auch das Aufstellen von Insektenhotels verboten oder genehmigungspflichtig sein.(??) Vielleicht wäre es einfacher den Status unserer Geräte passend zu definieren.
gruß Björn
Nachdem ich die passende Stelle beim Landkreis angeschrieben hatte, kam eine Rückmail:
"Bei den Ausnahmegenehmigungen sind Sie bei mir richtig. Allerdings habe ich da noch einige Fragen:
1. Können Sie mir Ihre Qualifikation belegen?
2. Welche Arten sollen bestimmt werden?
3. Anzahl der Tiere?
4. Welche Fangmethode ist vorgesehen?
5. Ist es als Vor-Ort-Bestimmung vorgesehen?
6. In welchem Zeitraum?
7. In welcher Örtlichkeit (Schutzgebiet?)?
8. Für wen sind die Daten?"
Nach Rücksprache mit Ilona und Alex habe ich folgende Antwort geschickt:
ein paar Fakten vorab:
Das Wichtigste: die Insekten werden nicht getötet, nicht betäubt und auch sonst ein keiner Weise beeinträchtigt. Sie werden nicht aufgehalten oder sonstwie behindert. Sie fliegen oder krabbeln selbstständig durch den Sensor. Genaugenommen werden sie also nicht einmal wirklich gefangen.
Die Förderung durch das Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz (Förderkennzeichen: 67KI2079) unterstreicht m.E. die Relevanz dieser Aktion.
Die gesamte Hard- und Software ist OpenSource und ist somit weltweit kostenlos nutzbar.
Zu Ihren Fragen:
1. Können Sie mir Ihre Qualifikation belegen?
Es finden wöchentliche Online-Fortbildungen zum Thema statt. Weiterhin ist eine wichtige Basis die Zusammenarbeit mit Biologen von KInsecta.
2. Welche Arten sollen bestimmt werden?
Alle Arten und Formen von Insekten, die sich in der Umgebung befinden, abhängig von Tageszeit, Witterung und Sensorspezifik.
3. Anzahl der Tiere?
Die Anzahl ist im Vorhinein nicht darstellbar, aber auch nicht kritisch, da die Tiere nicht entnommen werden. Siehe auch unter 2.
4. Welche Fangmethode ist vorgesehen?
Es können Handfänge mit Kescher genauso eingesetzt werden wie automatische Lockstationen. In deren herkömmlicher Form wurden Sammelflaschen mit Alkohol genutzt. KInsecta verfolgt den gegenteiligen Ansatz. Um die Insekten unbeschadet wieder entlassen zu können, wird anstelle einer Tötungsflüssigkeit ein offenes Sensorsystem genutzt. Dieses besteht aus einem Kameramodul und einem Flügelschlag-Frequenzmesser.
5. Ist es als Vor-Ort-Bestimmung vorgesehen?
Die Taxierung anhand der gewonnenen Daten geschieht durch die Biologen von KInsecta und später durch ein Machine-Learning-(KI)-System.
6. In welchem Zeitraum?
April bis September. Im Moment befindet sich das Projekt noch in der Test- und "Lern"phase. Konkret soll es erst einmal für das Jahr 2024 laufen.
7. In welcher Örtlichkeit (Schutzgebiet?)?
Das Sensorsystem soll im eigenen Garten zum Einsatz kommen.
GPS-Koordinaten 52.468241, 7.184422
8. Für wen sind die Daten?
Die Daten werden von KInsecta (hauptsächlich vom Umweltbildungszentrum Listhof)
und von der Technischen Hochschule Berlin aggregiert und öffentlich zugänglich sein, z.B. für weitere Forschungs- und Bildungsvorhaben.
Alle Daten werden online verfügbar gemacht und permanent aktualisiert.
Antwort steht noch aus, weil im Moment alle alle alle im Urlaub sind.