Projektübersicht

KInsecta - das Open-Source-Projekt zur KI-basierten Erkennung von Insekten mit Citizen Science

Ein Forschungsprojekt der Hochschule für Technik in Berlin und dem Umweltbildungszentrum Listhof in Reutlingen (Baden-Württemberg).

Gefördert aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags durch das Bundesministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.

Förderzeitraum: August 2020- Dezember 2023

Vor-Projekt

Angefangen hat alles mit der Idee, Insekten anhand ihres Flügelschlags zu erkennen und sie entgegen einiger  klassischer Monitoringmethoden lebend zu erfassen.

Aus dieser Idee wurde die Wingbeat-Messmethode entwickelt. Es wird davon ausgegangen, dass jedes Insekt einen charakteristischen Flügelschlag besitzt. Entsprechend lassen sich anhand des Flügelschlags bestimmte Ordnungen, Familien und möglicherweise sogar Arten voneinander unterschieden.

Es wurde der Wingbeat-Prototyp I (Stayalive-Insektencounter), welcher als Grundlage für diese Antragsstellung diente, entwickelt.

Eine genaue Erklärung des Wingbeatsensors findet sich auf der Sensorikseite.

Forschungsprojekt

Im August 2020 wurde KInsecta bewilligt und der Grundstein für einen neuen Ansatz in der Insektenforschung gelegt. 

Mit der Hilfe von CS wurde der Wingbeat-Sensor überarbeitet und der Prototyp II entwickelt. Die Anleitung für diesen findet sich auf der KInsecta-Gitlab-Seite.

Parallel wurde ein Bildgebungsverfahren entwickelt, das zusammen mit weiteren Sensoren (Temperatur, Luftfeuchtigkeit,…) und dem Wingbeat-Sensor das KInsecta-Multisensorsystem bildet.

Die Daten die damit aufgenommen werden, bilden die Grundlage für den Kern des Forschungsprojekts – die künstliche Intelligenz (KI). Nähere Infos dazu auf der KI-Seite.

Derzeitiger Forschungsstand von KInsecta

Vortrag bei Bits&Bäume Berlin 2022 – Quelle:Youtube

Insekten-Monitoring

Insektenforschung wird derzeit auf unterschiedliche Art und Weise realisiert.  Eine Übersicht der Erfassungsmethoden für Insektenmonitoring findet sich in den Publikationen des BfN

Oftmals ist eine Tötung, Konservierung und spätere händische Bestimmung der Insekten unter dem Mikroskop oder per DNA-Barcoding-Verfahrung als Teil der Forschung notwendig. Diese sind zumeist zeitaufwändig und teuer. 

Unser Ziel ist es einen Anstoß für eine alternative Methode der Insektenforschung zu geben.

Das konkrete Einsatzgebiet wie auch die Forschungsfragen sind vielfaltig und können individuell entwickelt werden.  

Wie werden Daten bei KInsecta derzeit gesammelt?

Um Daten für die KI zu sammeln, werden derzeit händisch Insekten in das Sensorsystem eingesetzt. Näheres dazu auch auf Anwendung.

Nebenstehendes Video ermöglicht einen Einblick.

Warum ist unsere Arbeit so wichtig?

  • Massives Insektensterben weltweit, Zahl der Individuen und die Artenvielfalt der Insekten gehen weiter zurück
  • Expertise ist rar (Entomologen*Entomologinnen sind rar)
  • Bestimmung von Insekten ist oftmals schwierig
  • Bestimmungsprozess oft langwierig und schwierig, gefangene Insekten werden zumeist dafür getötet
  • Bearbeitung verschiedener Fragestellungen möglich (klimatische Veränderungen und Auswirkung auf die Verbreitung von Insekten, …)
  • Beitrag zum Umweltschutz durch Sensibilisierung für die Wichtigkeit von Insekten (KInsecta in der Bildung)
  • Forschung im Bereich der Sensorik und KI wird vorangebracht

Low-Cost-Gerät - Finanzierung und Zusammenbau

Ziel von KInsecta war es, ein kostengünstiges Open Source-Gerät zu entwickeln. Aufgrund steigender Kosten und Weiterentwicklung ist der Sensor kostenintensiver geworden. 

Im Rahmen des Projekts können einige Sensorsysteme wie auch Bausätze finanziert und in KInsecta-Workshops herausgegeben werden. Diese sind aber in ihrer Anzahl begrenzt.

Abhilfe bei der Finanzierung könnten beispielsweise Fördertöpfe wie die Kleinprojektförderung des Bundesprogramm Biologische Vielfalt geben. Nähere Informationen in der Förderrichtlinie. Download auf der Seite des BfN.

Das Multisensorsystem kann selbst oder gemeinsam mit uns in Workshops zusammengebaut werden.

Workshop-Termine sind unter Aktuelles zu finden.

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